Eine Inventur auf dem Weg zu mehr Alltagsverkehr mit dem Rad

16.06.20 –

Sehr geehrter Herr Landrat,

die Fraktion der Grünen stellt zur nächsten Kreistagssitzung folgenden Antrag. Der Kreistag beschließt:

1. In einem ersten Schritt zu einem umfassenden Radwegekonzept eine Inventur des be-stehenden Radwegenetzes und seiner Lücken im Rhein-Lahn-Kreis vorzunehmen.
2. Zu diesem Zweck wird ein Online-Portal eingerichtet, um die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis auf dem Weg zu einem Radwegekonzept zu beteiligen und von deren Expertise aus den Erfahrungen beim Nutzen des Rades im Alltagsverkehr zu profitieren (siehe Beispiel des Rhein-Hunsrück-Kreises) 
3. Das Förderprogramm des Landes zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur zu nutzen, das auch finanzielle Mittel für konzeptionelle Planungen zu diesem Zweck bereitstellt.

Begründung:

Der Verkehrssektor muss deutlich mehr zum Klimaschutz beitragen. Er ist der drittgrößte Emittent schädlicher Treibhausgase. Um die beschlossenen Minderungsziele der Bundesre-gierung in diesem Bereich zu erreichen, sind Bund, Land und Kommunen aufgefordert, ihren Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Anders als in der Städten muss eine ländlich geprägter Flächenkreis wie den Rhein-Lahn-Kreis auf einen umweltfreundlichen und gut vernetzten Mix an verschiedenen Verkehrsträgern setzen. Neben der Förderung der Elektromobilität durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur oder die Verbesserung des Angebots an ÖPNV, für die sich die Mehrheit der Fraktionen im Rhein-Lahn-Kreis bereits ausgesprochen haben, kann die Stärkung der Radwegeinfrastruktur für die Alltagsnutzung ein weiterer Meilenstein sein. Um letzteres zu erreichen, braucht es hierzu ein Konzept: das Radwegekonzept.

Der erste Schritt dazu besteht aus einer umfassenden kreisweiten Bestandsaufnahme des bestehenden Netzes und seiner Lücken. Eine solche Inventur sollte insbesondere in Zusam-menarbeit mit den Nutzern, den Menschen des Rhein-Lahn Kreises erfolgen. Dabei können wir durchaus auch von unseren Nachbarn lernen. Der Rhein-Hunsrück-Kreis hat bereits eine vorbildliche Plattform zur interaktiven Bürgerbeteiligung geschaffen: https://radforum-rhein-hunsrueck-kreis.de.

Mit freundlichen Grüßen Leo Neydek und Jutta Niel