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04.08.19 –
Sehr geehrter Herr Landrat,
wir bitten Sie den nachstehenden Antrag in den zuständigen Gremien zu behandeln:
Glyphosat ist das in Deutschland und der Welt am häufigsten eingesetzte Pflanzengift; es wird auf 40 Prozent der deutschen Ackerflächen eingesetzt. Dazu werden mehr als 5.000 Tonnen Glyphosat jährlich ausgebracht, um das „Unkraut“ auf den Äckern und anderen Flächen abzutöten, bzw. die Ernte von Getreide oder Raps zu erleichtern. Glyphosat schädigt das Bodenleben, fördert krankheitserregende Pilze, beeinträchtigt die Aufnahme von Mikronährstoffen sowie die Krankheitsabwehr der Pflanzen und mindert den Ertrag.
Unabhängig von der Frage nach gesundheitlichen Risiken brauchen wir aus ökologischen Gründen eine wesentliche Reduktion des Glyphosateinsatzes in der Landwirtschaft, um den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften zu stoppen. Der Einsatz von Glyphosat ist momentan billig und bequem: Glyphosat ließe sich aber vollständig und oftmals kostenneutral ersetzen, wie eine Studie des Julius-Kühn-Instituts-Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) zeigt.
Die Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft. Die aktuelle Einstufung von Glyphosat durch die IARC bestätigt frühere Hinweise auf eine Kanzerogenität (krebserregende Wirkung) und Genotoxizität (Erbgutschädigung) des Wirkstoffs. Einige Bundesländer (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen) haben darauf schon reagiert und verhindern Ausnahmegenehmigungen für Glyphosatanwendungen auf Nichtkulturland (u.a. im kommunalen Bereich).
Mit freundliche Grüßen
Leo Neydek Fraktionsvorsitzender
Medien
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