Erhalt der Landwirtschaft und Biologischen Vielfalt ist Überlebensfrage

[PM 07/2009 - 02.09.2009] Diskussion mit grüner Spitzenkandidatin Ulrike Höfken in Nassau auf Einladung der Grünen im Rhein-Lahn-Kreis

Am Sonntag, den 30. August, fand trotz später Stunde im Ratssaal der Stadthalle eine lebhafte Diskussion um die Zukunft von Landwirtschaft, Klima und Artenschutz mit der grünen Spitzenkandidatin von Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken, statt.

16 bis 64 Billionen Euro, so der UN-Ökonom Pavan Sukhdev, ist die ökonomische Leistung der Artenvielfalt wert, wenn man sie in Rechnung stellen würde. Ulrike Höfken betonte, dass der Erhalt der Artenvielfalt enorme Bedeutung für die Welternährung habe. Voraussetzung für die Züchtung neuer Sorten sei, dass sie Krankheiten und dem Klimawandel besser widerstehen, aber auch für neue Medikamente eingesetzt werden können. Um Fortschritt und Lebensgrundlagen zu sichern, muss die Menschheit daher den starken  Artenschwund der letzten Jahrzehnte stoppen.


Die Biologin Andrea Baumann machte in ihrem Vortrag deutlich, dass in einer industriellen Landwirtschaft viele Pflanzen und Tiere weder Lebensraum noch Nahrung mehr fänden.

Gentechnik in der Landwirtschaft und Biopatente sind laut Höfken die größte Bedrohung für die Vielfalt an Nutzpflanzen und -tieren, da Konzernmonopole  so die gesamte Lebensmittelproduktion kontrollieren. Durch Monokulturen und dem Verschwinden vieler Wildpflanzen verhungern zudem Bienen inzwischen sogar im Sommer. Damit sei die Zukunft der Imkerei und ihrer Bestäubungsleistung, deren Wert allein in Deutschland auf 2 Milliarden Euro geschätzt wird, gefährdet. Der Verlust der heutigen Artenvielfalt koste ein Vielfaches ihres Erhalts. Unter Schwarz-Rot sind die EU-Fördermittel für Umwelt- und Naturschutz, Ökolandbau, regionale Qualitätsproduktion und Tierschutz um rund 500 Millionen Euro gestrichen worden.

Höfken kritisierte, dass Schwarz-Rot und FDP in ihrer Agrarpolitik auf Weltmarktorientierung und industrielle Überproduktion setzen und Bauern zu billigen Rohstofflieferanten machen, die kaum noch wissen, wie sie die nächste Stromrechnung bezahlen sollen. Das Höfesterben der bäuerlichen Mittelstandsbetriebe muss im Interesse der Umwelt und Natur, der Verbraucher, guter Lebensmittelqualität und der Arbeitsplätze gestoppt werden. Die Misere der Milchbauern ist kein Naturgesetz, sondern durch die politisch zu verantwortende Überproduktion herbeigeführt. Dafür müssen der SPD-Minister Hering und die schwarz-rote Bundesregierung die Verantwortung übernehmen und schleunigst die von Bündnis 90/Die Grünen und dem Bund Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) vorgeschlagenen Maßnahmen zur Mengenreduzierung umsetzen.

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