Krankenhäusern fehlt das Geld

Fachkräftemangel verschärft die Situation

05.03.24 – von Jutta Niel –

Bericht aus der Kreisausschusssitzung am 4. März 2024

In einem zweistündigen Gespräch stand Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) im Kreisausschuss Rede und Antwort zur Krankenhaussituation im Rhein-Lahn-Kreis. Die Krankenhäuser haben keine ausreichende Finanzierung und leiden zunehmend unter Fachkräftemangel. Hinzu kommt eine hohe Inanspruchnahme der jeweiligen örtlichen Ambulanzen. Für planbare Eingriffe sucht die Bevölkerung dagegen eher spezialisierte Fachärzte auf und weniger das örtliche Krankenhaus.

Besonders überrascht hat den Minister die Situation des Elisabeth-Krankenhauses in Lahnstein. Details dazu wurden während der Sitzung nicht genannt. Der Gesundheitsminister äußerte zugleich seine Zufriedenheit mit der Übernahme des Krankenhauses durch die BBT Gruppe. Er hoffe darauf, dass das Leistungsangebot des Krankenhauses neben der Psychiatrie noch weiter ausgebaut werden könne. Dabei fielen die Begriffe "Geriatrie" und "Gerontopsychiatrie", also Fachabteilungen für die Versorgung älterer Menschen.

Der Minister vertrat die Ansicht, dass Lahnstein und Bad Ems über die umliegenden Krankenhäuser in Koblenz und Montabaur ausreichend versorgt seien. Clemens Hoch stimmte zu, dass das Krankenhaus Nastätten erhalten bleiben solle, am besten weiterhin in einem gemeinschaftlichen Klinikum mit Koblenz, Nastätten, Mayen und Boppard. Es sei wichtig, dass Nastätten eine Grundversorgung behalte und insbesondere die Geburtshilfe in Mayen weiterhin angeboten werde. Gemäß dem geltenden Landeskrankenhausgesetz besteht dafür eine Sicherungsverpflichtung, auch für die kommunale Trägerschaft.

Clemens Hoch bedauerte, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung zunehmend aus den ärztlichen Bereitschaftspraxen zurückziehe. Dies erschwere den Zugang zu ärztlicher Versorgung außerhalb der regulären Sprechzeiten.  

Es ist bekannt, dass viele Krankenhäuser in Finanznöten sind und viele Kliniken aufgrund wirtschaftlicher Probleme schließen müssen. Das Gesundheitsbundesamt definiert eine 30-minütige Fahrzeit zum Krankenhaus als zumutbar, und bei Geburten könne sogar eine 40-minütige Fahrzeit verantwortet werden. In unserer Region besteht definitiv ein Mangel in der medizinischen Versorgung alter Menschen.

Die gemeinsame Diskussion im Kreisausschuss war sachlich und die aktuelle Krankenhaussituation im Kreis wurde, auch anhand verschiedener persönlicher Erfahrungen der einzelnen Gremienmitglieder diskutiert.

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